Die Öko-Gemeinde von Guéde Chantier befindet sich im halbtrockenen Senegal-Flusstal an der Grenze zu Mauretanien. Die ersten Siedlungen begannen in den frühen dreißiger Jahren, als französische Kolonisten benachbarte Dorfbewohner und Leute aus anderen Kolonien, vor allem Mali und Mauretanien, zwangen, den Wald für die Reislandwirtschaft zu beseitigen.
Als die Franzosen dieses Projekt begannen, war meine Großmutter jetzt 107 in ihren späten Zwanzigern. Das ganze Gebiet war grün, mit einem abwechslungsreichen Wildleben. Es gab Löwen, Elefanten, Krokodile, Tausende von bunten Vögeln und viele andere Tiere.
Gegen Ende der siebziger Jahre setzte die senegalesische Regierung das Kolonialprojekt fort. Sie gaben guinesischen Flüchtlingen Lizenzen, um den Wald abzuroden für die Umsetzung weiterer Reisfarmen. Die Ergebnisse dieser katastrophalen Politik sind das Verschwinden von Bio – Kulturen, häufiger Sturmsand, Erosion, extreme Temperaturen und die Zerstörung des Wildlebens sowie die Verschlechterung der Lebensstile und des Lebensstandards der Einheimischen. Vor der Einführung von Reisfarmen in das Flusstal, führten die Einheimischen ein gesündes und nachhaltiges Leben.
Es wuchsen viele Getreidesorten, wie z. B. Bio-Hirse. Die Flüsse wurden nicht durch chemische Pestizide oder Dünger verschmutzt und die Menschen konnten frisches Flusswasser ohne ernste Gesundheitsrisiken trinken. Aber heute sind die Landwirte traurig und zwischen schweren Bankkrediten, schlechten Ernteerträgen und ungesunden Diäten gefangen.
Jetzt ist das meiste Land im Norden des Senegal fast wie eine Mondlandschaft. Um diese Tendenz umzukehren, werden derzeit eine Reihe von Strategien durchgeführt. Unter diesen Strategien stand die Schaffung eines genetischen Ressourcenzentrums in der Guédé Chantier Öko-Gemeinschaft im Jahr 2002. Es wird von einer Gruppe von Landwirten unter der Leitung des Landwirtschafts-Technikers, Amadou Bra Sy geführt.
In diesem Zentrum werden gefährdete Heilpflanzen und Baumarten angebaut, um Samen für die Saatgutbank zu liefern und diese werden kostenlos an lokale Netzwerke von Bauernverbänden verteilt.
Das Zentrum ist auch eine Schule, in der die Landwirte Techniken der Kompostierung und der Bekämpfung von Schädlingen ohne Chemikalien lernen. Trotz der Herausforderungen, denen sich das Zentrum gerade gestellt hat, war sein Handeln für die örtlichen und umliegenden Gemeinden von Vorteil.
Grünflächen entstehen jetzt, einige Bauern machen ihren Weg zurück in die Landwirtschaft. Die lokale Bevölkerung ist sich der Notwendigkeit bewußt, die Ökologie zu bewahren. Die Umwelt, die Heilpflanzen und Nahrung für sich selbst und für ihr Vieh zu sichern. Hoffentlich mit Fatou Secks Buch über die traditionellen Rezepte und Workshops des Gebietes werden die jüngeren Generationen ein reiches kulinarisches Erbe wiederfinden.